Testbericht: Busch & Müller IQ-XS (2024)

17. September 2020

2022: neues Ausleuchtungsfoto und Lumendiagramme ergänzt
2023: Ausleuchtung und Messwerte von veränderter Version

Busch & Müller IQ-XS T senso plus

Kategorie: Dynamo-Scheinwerfer

Lichtstrom210 Lumen bei 20 km/h (eigene Messung)
Beleuchtungsstärke80 Lux (Herstellerangabe)
StromquelleDynamo
Gewicht108 g (eigene Messung)
StVZO-Zulassungja

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Vorteile:
+ stabiles, gut verarbeitetes Gehäuse
+ gleichmäßige Lichtverteilung
+ ausreichend viel Licht für die meisten Situationen

Nachteile:
Breite des Lichtkegels nur durchschnittlich (in der neuen Version deutlich verbessert, s.u.)
Standlicht wenig geeignet, um selbst etwas zu sehen

Fazit:
Der Busch & Müller IQ-XS ist ein solider Mittelklassescheinwerfer. Das Gehäuse ist stabil und wertig. Die Ausleuchtung ist gleichmäßig und erlaubt gute Sicht vom Nah- bis in den Fernbereich. Die Breite des Lichtkegels ist in der aktuellen Version bis in den mittleren Bereich auch einigermaßen hoch.

Transparenzhinweis: Den IQ-XS habe ich für den Test gekauft und selbst bezahlt.

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Lieferumfang

Mitgeliefert wird zum Busch & Müller IQ-XS eine kurze Bedienungsanleitung, ein Rückstrahler der bei Bedarf angeschraubt werden kann, zwei passende Schraubendreher für die Schraube der Halterung, sowie ein Anschlusskabel für das Rücklicht mit einseitig montierten Flachsteckhülsen, falls noch kein Kabel zum Rücklicht am Fahrrad verlegt ist.

Verarbeitung und Bedienung

Das Gehäuse des IQ-XS besteht aus Aluminium und wirkt recht stabil. Mein Exemplar ist schwarz lackiert, es ist aber auch eine silberne Variante erhältlich.

Die Halterung besteht aus Metall und ist bei der schwarzen Variante ebenfalls schwarz lackiert. Der Scheinwerfer lässt sich nach Lockern der Befestigungsschraube horizontal ausrichten. Hierfür sind zwei passende Innensechsrund-Schraubenzieher der Größe T20 beigelegt. Das ist recht praktisch, da diese Ausführung immer noch nicht sehr verbreitet ist und man idealerweise zwei davon zum Festziehen verwendet.

Entfernt man die Schrauben des Halters, kann man auch den beigelegten Rückstrahler mit der Halterung verbinden. Dieser befindet sich dann unter dem Scheinwerfer und ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn kein separater Rückstrahler montiert ist.

An der Rückseite der IQ-XS befindet sich ein Taster. Dieser ist gut zu bedienen und hat einen gut fühlbaren Druckpunkt. Beim Losfahren ist der Scheinwerfer standardmäßig immer eingeschaltet, ein Druck auf den Taster schaltet dann zwischen den Zuständen „Ein“ und „Aus“ hin- und her. In den Taster ist außerdem eine grüne LED integriert, die einen eingeschalteten Scheinwerfer signalisiert. Im eingeschalteten Zustand befindet sich der IQ-XS immer im Sensormodus. Das heißt, dass er am Tag gedimmt leuchtet und das Tagfahrlicht eingeschaltet ist (dieses strahlt schwächer als der Hauptscheinwerfer, ist aber im Gegensatz zu diesem nicht abgeblendet und strahlt auch nach oben, damit man optimal gesehen wird). Nachts leuchtet der Hauptscheinwerfer mit voller Helligkeit und das Tagfahrlicht ist abgeschaltet.

Da es kein Schalter sondern nur ein Taster ist, lässt sich der Scheinwerfer nur schalten, wenn man entweder fährt oder zumindest der Standlichtkondensator noch geladen ist. Merkwürdigerweise merkt sich der Scheinwerfer den Schaltzustand beim Schalten während der Fahrt, nicht jedoch beim Schalten im Stand mit Standlicht. Hat man den Scheinwerfer im Stand ausgeschaltet, ist er beim wieder Losfahren trotzdem an. Hat man während der Fahrt ausgeschaltet, merkt sich der Scheinwerfer diesen Zustand auch bei Standpausen. Wie lange er sich diesen merkt kann ich nicht genau sagen. Zumindest über einen Tag blieb der Zustand aber in jedem Fall erhalten.

Wie bei Dynamoscheinerfern üblich ist neben dem Anschlusskabel für den Dynamo ist am IQ-XS auch ein kurzes Anschlusskabel für das Rücklicht vorhanden. So wird das Rücklicht vom Hauptscheinwerfer mit geschaltet und ist immer an, wenn auch dieser eingeschaltet ist (auch im Tagfahrmodus).

Lichtverteilung

Hier ein Foto der Ausleuchtung des Busch & Müller IQ-XS (für mehr Ausleuchtungsfotos von Dynamoscheinwerfern siehe Übersicht Dynamoscheinwerfer):

Update 2023: Der Reflektor vom IQ-XS wurde verändert, entsprechend verändert sich auch die Ausleuchtung. Diese ist vor allem im mittleren Bereich jetzt deutlich breiter. Hier das aktuelle Ausleuchtungsfoto:

Hier das ursprüngliche Ausleuchtungsfoto des älteren IQ-XS von 2020:

(Siehe auch Aufbau und Kameraeinstellungen und Interpretation von Lichtvergleichsfotos)

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Der Lichtkegel des IQ-XS beginnt direkt vor dem Rad und verteilt dieses angenehm gleichmäßig. Im Nahbereich befindet sich neben dem Hauptlichtkegel noch ein etwas schwächer ausgeleuchteter Bereich. Dieser wirkt auf dem Foto etwas dunkler als in der Realität, da das Auge mit größeren Kontrasten als eine Kamera umgehen kann.
Die Breite des Lichtkegels ist ausreichend, erreicht allerdings nicht die ausgesprochen große Breite wie die des Cyo Premium, Luxos oder IQ-X. Gerade im Vergleich mit Cyo Premium oder Luxos fällt allerdings die gleichmäßig helle Ausleuchtung des IQ-XS auf, der im Gegensatz zu diesen nicht nur in einem kleinen Teil des Lichtkegels eine große Helligkeit erreicht.
Auch im Fernbereich kommt ausreichend Licht an und der Nahbereich ist im Vergleich mit diesem nicht überstrahlt. Das ermöglicht auch eine gute Fernsicht.

Das Tagfahrlicht des IQ-XS ist interessant gelöst. Statt einer direkt nach vorn abstrahlenden LED leuchtet eine separate LED aus einem etwas anderen Winkel in den Reflektor, so dass auch Licht nach oben abgestrahlt wird. Dadurch wird die Blendwirkung des Tagfahrlichts etwas reduziert.

Der IQ-XS hat auch ein Standlicht. Hierfür wird etwas Energie in einem Kondensator zwischengespeichert, der den Scheinwerfer dann auch im Stand noch etwas weiter betreiben kann. Leider ist das Standlicht beim IQ-XS über die Tagfahr-LED realisiert und nicht über den Hauptschweinwerfer. Das reicht aus um gesehen zu werden, selbst sieht man damit aber nur noch sehr eingeschränkt etwas. Bei Scheinwerfern mit über die Haupt-LED realisiertem Standlicht leuchtet dieses zwar auch wesentlich dunkler als während der Fahrt, aber hier sieht man doch noch wesentlich mehr. Gerade der große Bruder IQ-X gefällt mir in dieser Hinsicht deutlich besser.

Zur seitlichen Sichtbarkeit sind an der Seite des IQ-XS zwei Schlitze ins Gehäuse eingelassen, die etwas Streulicht vom Hauptscheinwerfer herauslassen. Dadurch wird man auch von der Seite besser gesehen.

Lichtstrom in Lumen

Der Lichtstrom in Lumen ist ein Maß dafür, wie viel Licht eine Lichtquelle insgesamt erzeugt. Die Aussagekraft davon ist meiner Meinung nach höher, als die sonst oft angegebene Beleuchtungsstärke in Lux, die nur die Helligkeit am hellsten Punkt beschreibt (Mehr dazu im Artikel über Lux und Lumen).

Da der Lichtstrom in Lumen von vielen Herstellern nicht angegeben wird, messe ich ihn mit einer selbstgebauten Ulbrichtkugel.

Unten der erzeugte Lichtstrom des Busch & Müller IQ-XS in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit. Der IQ-XS war für die Messung an einem motorgetriebenen Nabendynamo (Shimano Nexus DH-C3000-3N) angeschlossen. Die Geschwindigkeit ist bezogen auf ein 28-Zoll-Rad (2200 mm Abrollumfang). Bei anderen Radgrößen verschieben sich die Geschwindigkeiten entsprechend leicht (je kleiner das Rad, desto höher die Drehzahl bei gleicher Geschwindigkeit). Ein Rücklicht war für die Messung nicht angeschlossen, dieses verringert die Helligkeit des Frontscheinwerfers erfahrungsgemäß etwas, aber nur unwesentlich.

Der erzeugte Lichtstrom steigt wie zu erwarten mit steigender Geschwindigkeit an und flacht dann ab. 2023 wurde nochmals ein aktueller IQ-XS gemessen, bei diesem ist der Lichtstrom etwas höher. Mit rund 170 Lumen wird bei 20 km/h ein solider Wert erreicht, auch wenn dieser nicht rekordverdächtig ist. Der IQ-XS von 2023 erreicht bei dieser Geschwindigkeit immerhin 210 Lumen.

Außerdem habe ich den Lichtstrom des Standlichts gemessen (nach 5 minütiger Fahrt, um den Standlichtkondensator zu laden):

Der Lichtstrom des Standlichts ist wesentlich geringer als der während der Fahrt, was aber bei allen Dynamo-Standlichtern der Fall ist. Der Wert beim IQ-XS startet auch im Vergleich mit anderen Lampen eher niedrig, fällt dann aber immerhin vergleichsweise langsam ab. Gegen Ende leuchtet das Standlicht nicht immer weiter bis der Standlichtkondensator entladen ist, sondern schaltet dann ab. Die abgegebene Lichtmenge beträgt bei meiner Messung 468 lm*s (entspricht der Fläche unter der Kurve).
Der gemnessene IQ-XS von 2023 hat ein nochmals schwächeres Standlicht, die abgegebene Lichtmenge beträgt hier 278 lm*s

Unterscheidung alter vs. neuer IQ-XS

Die neue und alte Version vom IQ-XS lassen sich anhand der Reflektorform unterscheiden:


alte Version des IQ-XS (links) und neue Version (rechts). Die neue Version hat eine Art Knick in der Mitte des Reflektors.

Fazit

Der Busch & Müller IQ-XS ist ein solider Mittelklassescheinwerfer. Das Gehäuse ist stabil und wertig. Die Ausleuchtung ist gleichmäßig und erlaubt gute Sicht vom Nah- bis in den Fernbereich. Die Breite des Lichtkegels ist in der aktuellen Version bis in den mittleren Bereich auch einigermaßen hoch.

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Gute Alternativen zum IQ-XS sind der Cyo Premium, der etwa vergleichbar viel Licht abstrahlt, dieses aber breiter verteilt. Er bewegt sich in einem ähnlichen Preisbereich wie der IQ-XS. Ist man bereit deutlich mehr auszugeben, kommt auch der IQ-X infrage. Er besitzt ein ähnliches Gehäuse, strahlt aber nochmal deutlich mehr Licht ab und leuchtet ebenfalls breiter aus als der IQ-XS.

Siehe auch: Vergleich: IQ-X, Cyo Premium, IQ-XS

Ergänzung: IQ-XS friendly

Seit einiger Zeit bietet Busch & Müller auch den IQ-XS friendly an. Dieser ist im Prinzip der gleiche Scheinwerfer, das Gehäuse besteht aber aus kompostierbarem Kunststoff, statt Metall. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt etwas niedriger, als die des klassischen IQ-XS. Wer also ein bisschen Geld sparen will und nicht unbedingt auf ein Metallgehäuse wert legt, kann auch diesen nehmen.

IQ-XS friendly: * Anzeige: Amazon*, eBay*, Rose*

Testbericht: Busch & Müller IQ-XS (13)

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Author: Chrissy Homenick

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